Bundes- und Landesregierungen verabschieden zu Weihnachten nicht nur einen harten Lockdown, sondern auch weitere Hilfspakte für die Wirtschaft. Nach einem Rekorddefizit in diesem Jahr sind auch für 2021 bereits neue Schuldenrekorde geplant. Der erste Haushaltsentwurf, den Finanzminister Olaf Scholz vorgelegt hat, sieht Neuschulden von 180 Milliarden Euro vor. Die langfristigen Folgen dieser Schuldenexzesse für die Altersvorsorge großer Teile der Bevölkerung könnten enorm sein, meint Finanzexperte Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment aus Dresden.

Es ist schon fast zur Gewohnheit geworden: Dauerhaft niedrige Leitzinsen der wichtigsten Zentralbanken haben eine Ära der Niedrigzinsen eingeleitet. Sichere Staatsanleihen werfen heutzutage genauso wenig Renditen ab wie Spar- und Tagesgeldkonten oder Rentenversicherungen. Die größten deutschen Lebensversicherer Allianz und R+V Versicherungen haben bereits den Vertrieb von klassischen kapitalbildenden Lebensversicherungen eingestellt; der Rest der Branche wird erwartungsgemäß nachziehen. „Zu Recht wird in den Medien ein Totenlied auf die Lebensversicherung gesungen“, sagt Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment.

Zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie werden derzeit Hunderte Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen – alleine von der deutschen Bundesregierung. Künftige Generationen werden die Folgen dieser Schuldenberge zu spüren bekommen. Competent Investment Chef Sven Thieme kommentiert: „Absehbar werden die Zentralbanken in den wirtschaftlich stärksten Regionen der Welt, insbesondere die US-Notenbank FED sowie die Europäische Zentralbank EZB, die Leitzinsen auf niedrigem Niveau halten, um die Refinanzierungskosten der steigenden staatlichen Schuldenlast auf einem für den Staatshaualt erträglichem Niveau zu halten.“ 

Eine weitere Folge der aktuellen Aufnahme von Rekordschulden werden absehbar die Reduzierung staatlicher Leistungen sowie die Erhöhung der Gesamtsteuerbelastung sein. In Anbetracht der Pandemie-Erfahrungen seien der Öffentlichkeit allerdings Sparmaßnahmen im Gesundheits- und Bildungswesen kaum vermittelbar. Umso höher dürfte der Druck sein, bei Sozialleistungen und Rentenansprüchen zu sparen. Es drohe eine weitere Senkung der Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, erklärt Sven Thieme.

Es ist daher wenig verwunderlich, dass die niedrigen Zinsen auf sichere Kapitalanlagen und niedrige Rentenansprüche zu den größten Ängsten in der Bevölkerung gehören. In allen aktuellen Umfragen zur Altersvorsorge gibt die Hälfte der Befragten an, dass sie nicht glauben im Alter ein ausreichendes Einkommen zu haben. Nur die wenigsten sehen sich in der Lage, genügend privat zurückzulegen, um die befürchtete Vorsorgelücke zu schließen. Als größtes Hindernis für den Vermögensaufbau werden die dauerhaft niedrigen Zinsen bei Banken (52%) und Versicherern (43%) empfunden.

Während Bank- und Versicherungsprodukte im Rahmen der Sirus-Umfrage „Kundenmonitor Assekuranz 2020“ deutlich an Akzeptanz verloren haben, erfreuen sich vor allem Sachwerte sowie staatlich-geförderte Produkte großer Beliebtheit. Besonders beliebt sind selbst genutztes (46%) und vermietetes (34%) Wohneigentum sowie Gold (23%). Bei den staatlich-geförderten Produkten favorisieren die Deutschen die Riester-Rente (26%) sowie klassische Vorsorgekonzepte wie die (nicht-fondsgebundene) Kapitallebens- oder Rentenversicherung (25%) und Bausparverträge (21%). Weniger beliebt im Vergleich zum angelsächsischen Raum sind in Deutschland Investitionen am Aktienmarkt.

Unabhängig von den persönlichen Referenzen und der individuellen Lebensplanung sollte jeder Sparer eine langfristige Strategie zum Vermögensaufbau entwickeln, rät Sven Thieme, Geschäftsführer der Competent Investment. Sein Unternehmen stellt Investoren transparent aufbereitete Informationen rund um das Thema zur Verfügung. Einen wichtigen Aspekt gilt es dabei immer zu beachten, erklärt Competent Chef Sven Thieme: „Niemals sollte alles auf eine Karte gesetzt, sondern immer auf die Diversifikation des Portfolios, eine breite Streuung über verschiedene Anlageklassen geachtet werden.“